Der Monat Juni bringt so einiges an kulinarischen Outdoor-Aktivitäten: Afro-Pfingsten kommt demächst, dann soll da noch einen Monat lang ein Street Food Festival stattfinden. Eines war schon und waren wir schon, aber das war eher eine Enttäuschung. Auf dem kleinen Platz standen sich die Leute gegenseitig auf den Füssen herum und dann war da ein Live-Band mit viel zu lautem Sound. Meine Frau hat gut gegessen, sagt sie – ich eher mäh. Das jetzt kommende Festival können wir aber vielleicht auch einmal besuchen, wenn noch nicht so viele Leute da sind. Hoffe ich.
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Man muss, sagt man, die Feste feiern, wie sie fallen. Rückblickend kann man sagen, dass wir es zumindest versucht haben. Mai und Juni sind wir aber durch einen hartnäckigen Husten mehr oder weniger ausser Gefecht gesetzt worden. So ist Afro-Pfingsten ebenso ausgefallen wie ein kleines Hoffest von Bekannten. Erst das Albani-Fest konnten wir dann besuchen. Allerdings, seien wir ehrlich, mehr als einen Food-Stand suchen und dort dann was zum Essen kaufen, haben wir schon die letzten paar Besuche nicht gemacht. Aber: Das Essen (asiatisch) war nicht übel. Hat sich also gelohnt. Und nächstes Jahr sehen wir weiter. Hoffe ich.
Nach langem wieder einmal besuchten wir jenes Wellness-Hotel im Oberallgäu, in dem wir schon zwei oder drei Mal gewesen waren. Neben Wellness gab es vor allem natürlich feines Essen. Wir hatten Halbpension gebucht und kamen so jeweils in den abendlichen Genuss eines 6-Gang-Menüs. Mit feinem pfälzischem oder schwäbischem Wein.
Last bust not least konnte ich in einem einstündigen „Kurs“ zum Mixen von Cocktails meine Vorurteile diesen Mischgetränken gegenüber etwas abbauen. Ich werde wohl nicht mehr zum grossen Anhänger, kann mir nun aber vorstellen, doch auch einmal so etwas an einer Bar zu bestellen. Selber mixen hingegen, wird mir wohl zu kompliziert bleiben.
Gereist sind wir übrigen im Auto. Die Deutsche Bahn streikt zwar erst dieses Wochenende, aber das war bei der Planung nicht vorhersehbar. Es hätte auch „unser“ Wochenende treffen können …
Da waren wir also für ein paar Tage in Rust und haben den dortigen Erlebnispark im Halloween-Schmuck gesehen. Kürbisse und Maiskolben, wo man hinblickte. Auch ein paar Geister und Untote. Die Shows perfekt wie immer. Die Bahnen ernüchternd, weil kaum umgeschmückt. (Allerdings haben wir die eine, die zu Halloween anders sein soll, weggelassen – erst, weil wir sie nicht gefunden haben, dann, weil wir im Moment keine Lust verspürten, uns in der Warteschlange einzureihen.
Nächstes Jahr eher nicht Ende Oktober. Falls überhaupt. (Aber das Essen war dieses Jahr um einiges besser als letztes …)
Neulich war ich zum ersten Mal seit langem wieder an einem Konzert mit klassischer Musik – gleich hier um die Ecke, sozusagen.Da ich nicht wusste, ob und welche Kleidungsvorschriften befolgt werden, suchte ich meinen zweitbesten Anzug heraus, eines meiner zweitbesten Hemden und eine simple Krawatte. Es zeigte sich in der Folge, dass ich einer der wenigen Männer mit Krawatte war (während ich durchaus Damen gesehen habe mit eleganter, wenn auch einfach gehaltener Kleidung – die große Abendrobe war nicht dabei (wir waren ja mitten in der Woche), aber hie und da schon mal ein dezent getragenes Collier aus Naturperlen). Vielleicht gehe ich nächstes Mal auch in Jeans …
Das Programm des Abends kann man in Kurzform dem Titel entnehmen. Hier ein paar Impressionen:
Anna Clyne: „Within Her Arms“ für Streichorchester
Das jüngste Stück des Abends. (Wie überhaupt der Abend in rückwärts zeigender Chronologie der Stücke ausgerichtet war.) Anna Clyne hat es 2009 geschrieben, als sie vom Tod ihrer Mutter erfuhr, und als Titel steht auf der Partitur ein Zitat eines buddhistischen Mönchs. Tatsächlich ist es ein sehr ruhiges Stück, das mich beim Zuhören immer wieder an das Fließen eines Bachs erinnert hat. Eine gelungene Einstimmung in den Abend.
Alma Mahler: Fünf Lieder, Bearbeitung für Singstimme und Orchester von Jorma Panula
Die nachmalige Gattin von Gustav Mahler war selber sehr musikalisch, sie spielte Klavier, sang (natürlich Wagner) und komponierte auch selber Lieder zu Klavierbegleitung. Als sie allerdings dann den Wiener Hofoperndirektor Mahler heiratete, stellte ihr dieser die Bedingung, dass sie gänzlich seiner Musik leben solle. Mahler nannte die 19 Jahre jüngere Frau mein Kamerad, ein tapferer in allem Geistigen teilnehmender treuer Genosse, und ich frage mich gerade, ob er sich darüber im Klaren war, was er mit solchen Formulierungen über sich selber verriet. Er stellte ihr also die Bedingung, von nun an meine Musik als die deine anzusehen, ihm Eheweib zu sein und nicht College. Leider hielt sich Alma daran und komponierte kaum noch. Soll man darüber erstaunt sein, dass sie keine 10 Jahre nach der Eheschließung eine Affäre mit Walter Gropius begann? Gustav Mahler stieß jedenfalls beim Versuch, die Frau zurück zu gewinnen auf diese frühen Lieder von ihr, war begeistert und ließ sie veröffentlichen.
Gehört habe ich diese Lieder in der Bearbeitung für Orchester des finnischen Dirigenten Jorma Panula. Es ist schwierig für mich, zu beurteilen, wie weit die etwas dickliche Sauce der Orchestrierung, die doch sehr an Gustav Mahler erinnerte, etwas Schöneres zugedeckt hat.
Die vertonten Gedichte übrigens stammen von Gustav Dehmel, Otto Erich Hartleben, Otto Julius Bierbaum, Rainer Maria Rilke und Heinrich Heine, sind also dem üblichen Fundus des zu Beginn des 20. Jahrhunderts als ‚gute Literatur‘ Empfundenen entnommen.
Pjotr Iljitsch Tschaikowski: Sinfonie Nr. 5 e-Moll, op. 64
Romantisch-russische Musik at its best. Der Satz beginnt elegisch-melancholisch, um sich im Verlauf dann in rasante fröhlich-kämpferische Tempi und Melodien zu steigern, bis hin zu Tutti, bei denen die Geiger:innen wild herumfuchteln und das Holz durch sehr viel Blech verstärkt wird. Ein durchaus aufwühlendes Musikerlebnis, nach dessen Ende nach Hause zu gehen einem schwer fiel.
Die Dirigentin
Der Abend wurde dirigiert von der jungen panamaisch-amerikanisch-farbigen Dirigentin Kalena Bowell. Sie hatte das Orchester jederzeit im Griff (nicht, dass es widerspenstig gewesen wäre, es folgte ihr mit offensichtlicher Spielfreude). Und es ist vielleicht eher der Ausdruck meines persönlichen Geschmacks als ihres Könnens, wenn ich den Eindruck hatte, dass sie erst bei Tschaikowski ganz zu Hochform auflief. Jedenfalls würde ich sie gern wieder einmal hören.
Die Sängerin
Die Lieder wurden von der US-amerikanischen Sängerin Sarah Duchovnay vorgetragen. Sie singt auch Oper und hat sich da offenbar und leider eine sehr merkwürdige Gestik und Mimik angewöhnt, die mich irgendwie an Minnie Mouse erinnerte. Jedenfalls ist so etwas beim Lied und in einem doch recht kleinen Saal irgendwie unangebracht und wirkt komisch. Wenn man allerdings die Augen schloss und nur zuhörte, gab es nichts auszusetzen. Duchovnay verfügt über einen kräftigen, vollen Sopran, ohne die blechernen Obertöne, die man oft wahrnimmt, wenn junge Frauen sich zu früh an solchen Dingen wie Wagner-Opern ausprobieren und nur die Stimme ruinieren (wie es, nebenbei, nach ihren eigenen Aussagen auch Alma Mahler passiert ist).
Das Orchester
Je nach Stück in verschiedenen Besetzungen agierend, aber immer auf der Höhe. Es kann, vor allem im eigenen Saal, auch mit größeren und berühmteren jederzeit mithalten. Der riesige Schlussapplaus war jedenfalls für beide, Dirigentin wie Orchester, völlig verdient.
Und sonst?
Ein sehr gelungener Wiedereinstieg in eine neue Konzertsaison – nicht nur für das Orchester, auch für mich. Die Akustik des Konzertsaals ist gut. Die Verpflegung kommt natürlich nicht an das Angebot des viel größeren Opernhauses in Zürich heran; dafür sind die Verkäufer:innen weniger gestresst und damit freundlicher. Das Bier stammt vom neuen Lokalmatador – einer Brauerei, die vor zehn Jahren noch ein Geheimtipp war, unterdessen aber in der ganzen Schweiz bekannt ist. Obwohl ich in Erinnerung habe, dass es als Geheimtipp noch besser schmeckte, ist es doch immer noch der Konkurrenz der ganz großen Brauereien überlegen.
Mein persönliches Highlight?
Jener Moment am Ende des allerletzten Liedes, als Kalena Bowel den Geigen die allerletzte Pointe entlockte, es auch funktionierte und für eine Sekunde ein zufriedenes und glückliches Grinsen über ihr Gesicht zuckte. So etwas kommt eben dann doch nur „live“ wirklich herüber.
Gerade sind wir aus Interlaken zurück, wo wir noch ein paar Urlaubstage verbracht haben. Wir haben – ausser die Stadt von vorne bis hinten und von oben bis unten zu betrachten – nichts wirklich Spannendes unternommen. Einige gute und zwei ausgezeichnete Restaurants gefunden, und auch Rugenbräu, das lokale Bier, kann sich sehen bzw. trinken lassen. Die Temperaturen waren, vor allem, wenn die Sonne schien, auch sehr angenehm. Geregnet hat es nur an unserem Anreisetag ein wenig, und auch das nur am frühen Morgen. Am Anreise- wie am Rückreisetag haben wir einen Zwischenhalt in Bern eingelegt, auch dort gibt es gute Restaurants, wie wohl jeder glauben wird.
Werden wir es wiederholen? Hm … für den Hund war die Reise halt schon sehr lang, insbesondere, weil wir sie im Zug gemacht haben. Bahnhöfe können verdammt laut sein.
Bilder gibt es dieses Mal keine – wir haben das Fotografieren schlichtweg vergessen.
Dieses Wochenende geht fand das 3. Burger-Festival in der Stadt statt. Das dritte ist heuer erst durch eine Kollegin in meinen Fokus geraten. Denn diese – angeregt durch meine bisherigen Berichte! – wollte auch mal wissen, wie so ein Streetfood-Festival tatsächlich aussieht und funktioniert. Lokalität war einmal mehr die sogenannte „Halle 53“. Diese ist ein (meiner Meinung nach: gelungenes) Beispiel einer revitalisierten Industriebrache. Nach dem Rückzug der Firma Sulzer aus der Produktion von grossen und schweren Maschinen wie Lokomotiven, standen die dafür verwendeten Gebäude längere Zeit leer. Nur langsam erwachte Winterthur aus der Schockstarre, dass einer der größten und wichtigsten Steuerzahler verschwunden war. Es gelang, an Stelle eines großen, viele kleine Betriebe anzusiedeln, die meisten davon aus dem boomenden kreativen und / oder IT-Bereich. Zusätzlich wurde die bereits ansässige Fachhochschule weiter ausgebaut und Teile dort angesiedelt, und so haben wir heute das Phänomen, dass, wo früher Arbeiter im blauen Übergewand durch die Hallen eilten, nunmehr unter der Woche jede Menge junger Leute durchs Areal wuselt. Dann dient die Halle 53 als kleines Parkhaus. An Wochenenden wird sie dieser Zweckentfremdung abermals entfremdet, und verschiedene Events, von denen Streetfood-Festivals nur einen kleinen Teil ausmachen, finden in ihr statt.
Ich kam mir ein wenig vor, wie der Rheinische Hausfreund des Johann Peter Hebel, der jedes Mal, wenn ein Thema angeschnitten wird, das ein gewisses Spezialwissen verlangt, seinen (real existierenden!) Freund unter dem Titel eines Adjunkten einführt. So einen Adjunkt hatten wir dieses Mal auch dabei, nur war es eine Adjunktin und das Thema weniger die Einführung neuer Maß- und Gewichtseinheiten, sondern die sehr speziellen Anforderung, die eine Umnutzung eines ehemaligen Industrie-, und das heißt: Produktionsareals in Büros oder gar Wohnungen stellt. Immerhin war es in den Gebäuden, wo produziert wurde und zum Teil sogar mit flüssigem Eisen hantiert, nicht nötig, einer Wärme-Isolation großartig Beachtung zu schenken. Die Fenster waren riesig – man brauchte Licht! – aber von Doppelverglasung konnte keine Rede sein. Heute sind solche Gebäude häufig denkmalgeschützt, und es ist nicht ganz einfach, da nachträglich eine brauchbare Isolation hinzukriegen.
Aber eigentlich waren wir ja wegen der Burger da, nicht wegen der Isolation. Es war gestern ein schöner Frühherbst-Abend – warm genug, um auch draußen nicht mehr zu brauchen als ein T-Shirt. Im Vergleich zu den Streetfooddays, die in der selben Lokalität stattfinden, waren es ein paar Anbieter weniger – es fiel ja jeder weg, der keine Burger im Angebot hat. Dass es dennoch so viele Burger-Produzenten gibt, und so viele Varianten von Hackfleisch in mehr oder weniger runder Form zwischen zwei Brötchen, sogar, wenn ich mich nicht täusche, vegane, hat mich dann aber doch überrascht. Die geringere Quantität wurde durch die dargebotene Qualität der Burger wettgemacht. Jedenfalls hat keiner von uns seinen Burger auch nur ansatzweise schlecht gefunden. Beim Bier gab es auch lokales Craft-Bier, was mir sehr passte. (Und auch das Bier war ausgezeichnet.)
Mit wohliger Sätte im Bauch bewegten wir uns demnach heimwärts. (Aber ich hoffe dennoch, dass mir dieses Jahr kein Streetfood-Festival mehr über den Weg läuft…)
Unterdessen gibt es nicht nur Wein aus dem Barrique – und zwar auch den billigsten Regional-Wein aus irgendeinem Schweizer Kanton – sondern auch Bier.
Man fragt sich, ob diese Entwicklung noch gesund ist. Selbst wenn man, wie ich, ein gutes Bier jenseits der Normen von Lager und Weizenbier durchaus zu schätzen weiss.
Wellness – wie definiert man das eigentlich? Dieses Wochenende waren wir im Oberallgäu, im äussersten linken Zipfel, fast noch in Oberschwaben. Oberstaufen – so heisst der Ort – ist eigentlich Wintersport-orientiert, aber mit der Klimaerwärmung sucht man auch andere Möglichkeiten, Touristen anzuziehen. So ist der Marktfleck schon seit einiger Zeit auch Kurort. Es werden dort nämlich in verschiedenen Hotels sog. Schroth-Kuren angeboten.
Doch nicht dieser Schroth-Kur wegen haben wir ein verlängertes Hotel in einem Wellness-Hotel alldaselbst gebucht. Drei Nächte und drei Tage haben wir dort verbracht. Im Angebot inbegriffen waren je ein Ganz-Körper-Peeling pro Person, je eine Hot-Stone-Massage und Gesichtsmassage mit Schönheitsmaske. Letztere war ganz angenehm, duftete die Maske doch nach Zitronencrème. Das Peeling war erfrischend, auch wenn ich nicht sicher bin, ob ich da viel Haut abgeschält gekriegt habe. Die Hot-Stone-Massage hat mir nicht ganz eingeleuchtet.
Daneben aber war Schwimmen in einem kleinen zum Hotel gehörenden und geheizten Outdoor-Pool angesagt und der ebenfalls Hotel-eigene Whirl-Pool. Beide waren am Morgen, als wir sie jeweils besuchten, noch menschenleer. Dazu (viel und) gutes Essen, guter Wein, gutes Bier – was will man mehr.
Wir jedenfalls werden so ein Wochenende (oder eventuell gar eine ganze Woche) sicher wieder einmal buchen.
Heute, bis noch Sonntag, findet in der Halle 53 das 2. Burger-Festival Winterthur statt. Da hier mehr geboten wird als nur McDonalds oder BurgerKing, ist das im Grunde genommen für einen Fan von Street Food ein Muss.
Es sind, will es mir scheinen, dieses Jahr weniger Stände ‚am Start‘ als letztes Jahr. Aber die Qual der Wahl ist im Grunde genommen dieselbe, ob ich nun aus 15 oder aus 50 Anbietern auswählen muss. Wir entschieden uns für Burger vom Alpaca. Feines knuspriges Brot (nicht die üblichen Burger-Buns, die nach nichts schmecken und zu kauen sind wie Gummi), saftiges Fleisch, Cole-Slaw-Salat, grüner Salat, sautierte Zwiebeln, Cherry-Tomaten und ein in Herzform aufgemalter Schuss Ketchup, etwas Salz auf den Fleischklöpsen. Perfekt. Dem grossen Modell musste noch ein kleiner folgen, der genau so gut schmeckte.
Dazu die freundliche Dame an der Kasse, die die Bestellungen aufnahm und der ebenso aufgestellte Burger-Brater, der sich ungeheuer darüber freute, dass wir Nachschlag bestellten.
Last but not least ein Pale Ale einer regionalen Brauerei. Street-Food at it’s best!