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Warum?

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Warum muss jeder Depp und jede Deppin an Silvester böllern wie irr? Und warum müssen diese Leute auch schon zwei Tage vorher anfangen und noch zwei Tage später weiter machen? Und warum unternimmt niemand etwas, obwohl es offiziell nur vom 31. Dezember 18.00 Uhr bis 1. Januar 06.00 Uhr gestattet wäre? Und warum können diese Deppen und Deppinnen die Schweinerei, die ihr Feuerwerk am Boden hinterlässt, nicht wegräumen. Warum müssen sie diese Schweinerei sogar vermehren, indem sie Flaschen, Getränkedosen und Chipsbeutel gleich auch noch auf dem Boden liegen lassen? Und warum gibt es überhaupt so viele Deppen und Deppinnen in dieser Stadt?

Warum?

Anna Clyne: “Within Her Arms” für Streichorchester / Alma Mahler: Fünf Lieder, Bearbeitung für Singstimme und Orchester von Jorma Panula / Pjotr Iljitsch Tschaikowski: Sinfonie Nr. 5 e-Moll, op. 64

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Neulich war ich zum ersten Mal seit langem wieder an einem Konzert mit klassischer Musik – gleich hier um die Ecke, sozusagen.Da ich nicht wusste, ob und welche Kleidungsvorschriften befolgt werden, suchte ich meinen zweitbesten Anzug heraus, eines meiner zweitbesten Hemden und eine simple Krawatte. Es zeigte sich in der Folge, dass ich einer der wenigen Männer mit Krawatte war (während ich durchaus Damen gesehen habe mit eleganter, wenn auch einfach gehaltener Kleidung – die große Abendrobe war nicht dabei (wir waren ja mitten in der Woche), aber hie und da schon mal ein dezent getragenes Collier aus Naturperlen). Vielleicht gehe ich nächstes Mal auch in Jeans …

Das Programm des Abends kann man in Kurzform dem Titel entnehmen. Hier ein paar Impressionen:

Anna Clyne: “Within Her Arms” für Streichorchester

Das jüngste Stück des Abends. (Wie überhaupt der Abend in rückwärts zeigender Chronologie der Stücke ausgerichtet war.) Anna Clyne hat es 2009 geschrieben, als sie vom Tod ihrer Mutter erfuhr, und als Titel steht auf der Partitur ein Zitat eines buddhistischen Mönchs. Tatsächlich ist es ein sehr ruhiges Stück, das mich beim Zuhören immer wieder an das Fließen eines Bachs erinnert hat. Eine gelungene Einstimmung in den Abend.

Alma Mahler: Fünf Lieder, Bearbeitung für Singstimme und Orchester von Jorma Panula

Die nachmalige Gattin von Gustav Mahler war selber sehr musikalisch, sie spielte Klavier, sang (natürlich Wagner) und komponierte auch selber Lieder zu Klavierbegleitung. Als sie allerdings dann den Wiener Hofoperndirektor Mahler heiratete, stellte ihr dieser die Bedingung, dass sie gänzlich seiner Musik leben solle. Mahler nannte die 19 Jahre jüngere Frau mein Kamerad, ein tapferer in allem Geistigen teilnehmender treuer Genosse, und ich frage mich gerade, ob er sich darüber im Klaren war, was er mit solchen Formulierungen über sich selber verriet. Er stellte ihr also die Bedingung, von nun an meine Musik als die deine anzusehen, ihm Eheweib zu sein und nicht College. Leider hielt sich Alma daran und komponierte kaum noch. Soll man darüber erstaunt sein, dass sie keine 10 Jahre nach der Eheschließung eine Affäre mit Walter Gropius begann? Gustav Mahler stieß jedenfalls beim Versuch, die Frau zurück zu gewinnen auf diese frühen Lieder von ihr, war begeistert und ließ sie veröffentlichen.

Gehört habe ich diese Lieder in der Bearbeitung für Orchester des finnischen Dirigenten Jorma Panula. Es ist schwierig für mich, zu beurteilen, wie weit die etwas dickliche Sauce der Orchestrierung, die doch sehr an Gustav Mahler erinnerte, etwas Schöneres zugedeckt hat.

Die vertonten Gedichte übrigens stammen von Gustav Dehmel, Otto Erich Hartleben, Otto Julius Bierbaum, Rainer Maria Rilke und Heinrich Heine, sind also dem üblichen Fundus des zu Beginn des 20. Jahrhunderts als ‚gute Literatur‘ Empfundenen entnommen.

Pjotr Iljitsch Tschaikowski: Sinfonie Nr. 5 e-Moll, op. 64

Romantisch-russische Musik at its best. Der Satz beginnt elegisch-melancholisch, um sich im Verlauf dann in rasante fröhlich-kämpferische Tempi und Melodien zu steigern, bis hin zu Tutti, bei denen die Geiger:innen wild herumfuchteln und das Holz durch sehr viel Blech verstärkt wird. Ein durchaus aufwühlendes Musikerlebnis, nach dessen Ende nach Hause zu gehen einem schwer fiel.

Die Dirigentin

Der Abend wurde dirigiert von der jungen panamaisch-amerikanisch-farbigen Dirigentin Kalena Bowell. Sie hatte das Orchester jederzeit im Griff (nicht, dass es widerspenstig gewesen wäre, es folgte ihr mit offensichtlicher Spielfreude). Und es ist vielleicht eher der Ausdruck meines persönlichen Geschmacks als ihres Könnens, wenn ich den Eindruck hatte, dass sie erst bei Tschaikowski ganz zu Hochform auflief. Jedenfalls würde ich sie gern wieder einmal hören.

Die Sängerin

Die Lieder wurden von der US-amerikanischen Sängerin Sarah Duchovnay vorgetragen. Sie singt auch Oper und hat sich da offenbar und leider eine sehr merkwürdige Gestik und Mimik angewöhnt, die mich irgendwie an Minnie Mouse erinnerte. Jedenfalls ist so etwas beim Lied und in einem doch recht kleinen Saal irgendwie unangebracht und wirkt komisch. Wenn man allerdings die Augen schloss und nur zuhörte, gab es nichts auszusetzen. Duchovnay verfügt über einen kräftigen, vollen Sopran, ohne die blechernen Obertöne, die man oft wahrnimmt, wenn junge Frauen sich zu früh an solchen Dingen wie Wagner-Opern ausprobieren und nur die Stimme ruinieren (wie es, nebenbei, nach ihren eigenen Aussagen auch Alma Mahler passiert ist).

Das Orchester

Je nach Stück in verschiedenen Besetzungen agierend, aber immer auf der Höhe. Es kann, vor allem im eigenen Saal, auch mit größeren und berühmteren jederzeit mithalten. Der riesige Schlussapplaus war jedenfalls für beide, Dirigentin wie Orchester, völlig verdient.

Und sonst?

Ein sehr gelungener Wiedereinstieg in eine neue Konzertsaison – nicht nur für das Orchester, auch für mich. Die Akustik des Konzertsaals ist gut. Die Verpflegung kommt natürlich nicht an das Angebot des viel größeren Opernhauses in Zürich heran; dafür sind die Verkäufer:innen weniger gestresst und damit freundlicher. Das Bier stammt vom neuen Lokalmatador – einer Brauerei, die vor zehn Jahren noch ein Geheimtipp war, unterdessen aber in der ganzen Schweiz bekannt ist. Obwohl ich in Erinnerung habe, dass es als Geheimtipp noch besser schmeckte, ist es doch immer noch der Konkurrenz der ganz großen Brauereien überlegen.

Mein persönliches Highlight?

Jener Moment am Ende des allerletzten Liedes, als Kalena Bowel den Geigen die allerletzte Pointe entlockte, es auch funktionierte und für eine Sekunde ein zufriedenes und glückliches Grinsen über ihr Gesicht zuckte. So etwas kommt eben dann doch nur „live“ wirklich herüber.

Und seit vorgestern sind wirklich alle Umzugskartons weg!

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Was noch nicht viel heisst. Ausser, dass im Keller nun sehr viel mehr Platz ist. Aber, um den wirklich ausnützen zu können, braucht es Regale. Und wir brauchen einen richtigen Tisch. Und … und … und …

Wir sind noch lange nicht fertig mit umziehen.

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Die Umzugskartons sind weg

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Genauer gesagt: Sie stehen nun im Keller und harren der Dinge, die da kommen könnten. Das heisst im Umkehrschluss auch, dass die Wohnung nun so weit eingerichtet ist, dass der Alltag funktioniert. Die Bücher sind noch nicht geordnet; ein Schrank fehlt und muss provisorisch durch Kartons ersetzt werden, in die wir Zeug legen; an den Wänden hängen noch keine Bilder; ein LAN-Kabel läuft auch noch einfach so (mehr oder weniger – meist weniger) den Wänden nach und bildet eine ständige Stolperfalle; und last but not least können wir – mangels geeignetem Splitter (wir haben nur eine Steckdose) – nur entweder im Internet sein oder fernsehen. Sobald die entsprechenden Geschäfte öffnen dürfen, müssen wir das eine oder andere noch einkaufen, um alldem Abhilfe schaffen zu können.

Aber bis dann haben wir uns längst ans Chaos gewöhnt und vergessen es zu ändern…

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Umzugskartons, wo man hinschaut

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In der ganzen Wohnung stehen Umzugskartons herum. Bis auf die Küche und ein paar Kleider ist mehr oder weniger alles darin verstaut. Auch alle Bücher. (Jedenfalls, die die ich noch behalte. Ungefähr ⅓ habe ich entsorgt.)

Und wie jedes Mal bei einem Umzug: Es geht an die Substanz.

Je nun – ist bald vorbei. Es wird einfach interessant, ob und wann wir wieder Internet haben werden…

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Jetzt ist es definitiv!

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Wir ziehen um!

Demnächst.

Das heisst: Ich werde in den nächsten Tagen noch weniger Zeit haben als bisher, hier grosse Beiträge zu verfassen und einzustellen. Sei’s drum …

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3. Burger-Festival Winterthur

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Dieses Wochenende geht fand das 3. Burger-Festival in der Stadt statt. Das dritte ist heuer erst durch eine Kollegin in meinen Fokus geraten. Denn diese – angeregt durch meine bisherigen Berichte! – wollte auch mal wissen, wie so ein Streetfood-Festival tatsächlich aussieht und funktioniert. Lokalität war einmal mehr die sogenannte „Halle 53“. Diese ist ein (meiner Meinung nach: gelungenes) Beispiel einer revitalisierten Industriebrache. Nach dem Rückzug der Firma Sulzer aus der Produktion von grossen und schweren Maschinen wie Lokomotiven, standen die dafür verwendeten Gebäude längere Zeit leer. Nur langsam erwachte Winterthur aus der Schockstarre, dass einer der größten und wichtigsten Steuerzahler verschwunden war. Es gelang, an Stelle eines großen, viele kleine Betriebe anzusiedeln, die meisten davon aus dem boomenden kreativen und / oder IT-Bereich. Zusätzlich wurde die bereits ansässige Fachhochschule weiter ausgebaut und Teile dort angesiedelt, und so haben wir heute das Phänomen, dass, wo früher Arbeiter im blauen Übergewand durch die Hallen eilten, nunmehr unter der Woche jede Menge junger Leute durchs Areal wuselt. Dann dient die Halle 53 als kleines Parkhaus. An Wochenenden wird sie dieser Zweckentfremdung abermals entfremdet, und verschiedene Events, von denen Streetfood-Festivals nur einen kleinen Teil ausmachen, finden in ihr statt.

Ich kam mir ein wenig vor, wie der Rheinische Hausfreund des Johann Peter Hebel, der jedes Mal, wenn ein Thema angeschnitten wird, das ein gewisses Spezialwissen verlangt, seinen (real existierenden!) Freund unter dem Titel eines Adjunkten einführt. So einen Adjunkt hatten wir dieses Mal auch dabei, nur war es eine Adjunktin und das Thema weniger die Einführung neuer Maß- und Gewichtseinheiten, sondern die sehr speziellen Anforderung, die eine Umnutzung eines ehemaligen Industrie-, und das heißt: Produktionsareals in Büros oder gar Wohnungen stellt. Immerhin war es in den Gebäuden, wo produziert wurde und zum Teil sogar mit flüssigem Eisen hantiert, nicht nötig, einer Wärme-Isolation großartig Beachtung zu schenken. Die Fenster waren riesig – man brauchte Licht! – aber von Doppelverglasung konnte keine Rede sein. Heute sind solche Gebäude häufig denkmalgeschützt, und es ist nicht ganz einfach, da nachträglich eine brauchbare Isolation hinzukriegen.

Aber eigentlich waren wir ja wegen der Burger da, nicht wegen der Isolation. Es war gestern ein schöner Frühherbst-Abend – warm genug, um auch draußen nicht mehr zu brauchen als ein T-Shirt. Im Vergleich zu den Streetfooddays, die in der selben Lokalität stattfinden, waren es ein paar Anbieter weniger – es fiel ja jeder weg, der keine Burger im Angebot hat. Dass es dennoch so viele Burger-Produzenten gibt, und so viele Varianten von Hackfleisch in mehr oder weniger runder Form zwischen zwei Brötchen, sogar, wenn ich mich nicht täusche, vegane, hat mich dann aber doch überrascht. Die geringere Quantität wurde durch die dargebotene Qualität der Burger wettgemacht. Jedenfalls hat keiner von uns seinen Burger auch nur ansatzweise schlecht gefunden. Beim Bier gab es auch lokales Craft-Bier, was mir sehr passte. (Und auch das Bier war ausgezeichnet.)

Mit wohliger Sätte im Bauch bewegten wir uns demnach heimwärts. (Aber ich hoffe dennoch, dass mir dieses Jahr kein Streetfood-Festival mehr über den Weg läuft…)

Nationalfeiertag – am folgenden Abend

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Es wurde dann doch noch etwas laut gestern Abend. Aber im Vergleich mit anderen Jahren hielt es sich doch in Grenzen. Vielleicht siegt ja bei der Menschheit doch manchmal die Vernunft? Zu wünschen wäre es…

Nationalfeiertag

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Im Moment (09.15 Uhr) ist es verblüffend ruhig. Noch keiner hat eine Rakete oder einen Böller gezündet. Haben die Hinweise auf die nicht unbeträchtliche Umweltverschmutzung tatsächlich etwas bewirkt? Ist es eine Folge dessen, dass der Migros-Genossenschaftsbund Ostschweiz dieses Jahr kein Feuerwerk verkauft hat? (Ich habe andere Geschäfte gesehen, die das gemacht haben – ohne Feuerwerkt muss keiner sein, der nicht will.)

Es wäre zu wünschen, dass es so ruhig bleibt. Für uns Menschen und für die Tiere – die wilden und die domestizierten. Ich möchte keinen zitternden kleinen Hund hier haben…

2. Burger-Festival Winterthur

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Heute, bis noch Sonntag, findet in der Halle 53 das 2. Burger-Festival Winterthur statt. Da hier mehr geboten wird als nur McDonalds oder BurgerKing, ist das im Grunde genommen für einen Fan von Street Food ein Muss.

Es sind, will es mir scheinen, dieses Jahr weniger Stände ‘am Start’ als letztes Jahr. Aber die Qual der Wahl ist im Grunde genommen dieselbe, ob ich nun aus 15 oder aus 50 Anbietern auswählen muss. Wir entschieden uns für Burger vom Alpaca. Feines knuspriges Brot (nicht die üblichen Burger-Buns, die nach nichts schmecken und zu kauen sind wie Gummi), saftiges Fleisch, Cole-Slaw-Salat, grüner Salat, sautierte Zwiebeln, Cherry-Tomaten und ein in Herzform aufgemalter Schuss Ketchup, etwas Salz auf den Fleischklöpsen. Perfekt. Dem grossen Modell musste noch ein kleiner folgen, der genau so gut schmeckte.

Dazu die freundliche Dame an der Kasse, die die Bestellungen aufnahm und  der ebenso aufgestellte Burger-Brater, der sich ungeheuer darüber freute, dass wir Nachschlag bestellten.

Last but not least ein Pale Ale einer regionalen Brauerei. Street-Food at it’s best!

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