Kategorie-Archiv: Lesefrüchte

Definition des Menschen.

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Ob es, vielleicht durch Stolz verführet, den meisten Menschen nicht so scheinet!
So ist der Mensch doch in der That nichts anders, als ein Thier, das meynet.
Barthold Heinrich Brockes: Irdisches Vergnügen in Gott. Fünfter Teil.

Seltsam klingt’s in meinen Ohren…

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.. wenn der Schöpfergott der Kultur und des Menschen auf den Osterinseln ausgerechnet Makemake heisst.

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“lecker” – II

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Ich habe bisher das Wort “lecker” – das ich im Übrigen keineswegs liebe – für einen Import aus Holland gehalten. In meiner aktuellen Lektüre (Georg Forster: Kleine Schriften zu Kunst, Literatur, Philosophie, Geschichte. Leipzig: Insel, o.J. [1971] – “Über Leckereyen”) stelle ich aber gerade fest, dass schon Forster 1788 “lecker” im Sinne von wohlschmeckend, fein, gut verwendet hat.

Andererseits lebte Forster damals am Niederrhein. Soooo weit weg von Holland war das nicht…

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Lesefundstück

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Die Literatur hat Romane erlebt, deren Zweck war, vor der Onanie zu warnen. (F. Th. Vischer: Aesthetik III.5, § 890)

Lesefundstück

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Ihr müßt nicht fragen, was das soll. Das soll gar nichts. Das bedeutet gar nichts. Vielleicht gehört das Buch auch gar nicht in diese Zeit, und es bringt uns sicherlich nicht weiter. Es hat keine Probleme und weiß von keinen Zweifeln und Fragen. Es ist ganz unbedenklich. Unbedenklich wie Kleist. (Peter Panter [aka Kurt Tucholsky] zu Kafkas “In der Strafkolonie”, Die Weltbühne, 03.06.1920, Nr. 23, S. 655.)

Lesefundstück

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Der patriarchalische Zustand ist in seiner kindlichen Einfalt und Ursprünglichkeit rührend und ehrwürdig, “Patriarchenluft” ist erfrischend wie Sonnen⸗Aufgang. F. Th. Vischer: Ästhetik, Bd. 2, S. 188

Lesefundstück

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Betrifft die Unsitte des – wahrscheinlich tatsächlich aus dem Holländischen eingeschleppten – Wortes “lecker” für eine gute Mahlzeit oder ein gutes Getränk:

In jedem Hotel sind Bäder, zur freien Benutzung jedes Gastes; bequem hat aber der Holländer Alles, das muß man ihm lassen, und das Urmuster aller Bequemlichkeit ist seine Morgentracht, mit der er, wenn ihn nicht Geschäfte in die Stadt rufen, den ganzen Tag bis zum Mittagsessen (Abends von fünf bis acht Uhr) verträumt. Es besteht diese in einer einfachen Cabaya und Schlafhose, alles weit und von leichtem, gewöhnlich weißen baumwollenen Zeug, die Hosen aber meistens von buntem, oft inländischem Stoff, die Cabaya vorn offen wie ein Schlafrock, doch ganz kurz. Abends wird aber dafür große Toilette gemacht, und es scheint darauf auch in den Hotels sehr viel gesehen zu werden. Hat er des Morgens etwas zu thun, daß er sich nach dem ersten Frühstück ankleiden muß, so fährt er nach dem zweiten gewiß wieder in seine Morgentracht, hält seine Siesta, badet dann und macht sich zum Mittagstisch »lecker«, wie er es nennt. (Friedrich Gerstäcker: Reisen. Java. 1853)

Ja.

Lesefundstück

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Gefunden in Jean Pauls Hesperus oder 45 Hundposttage:

Zwei Dinge vergisset ein Mädchen am leichtesten, erstlich wie sie aussieht – daher die Spiegel erfunden wurden –, und zweitens, worin sich das von daß unterscheidet. Ich besorg’ aber, daß sie den Unterschied, bloß um meinen Satz umzustoßen, von heute an behalten werden. Und dann geht mir einer von den beiden Probiersteinen verloren, an die ich bisher gelehrte Frauenzimmer strich – der zweite, den ich behalte, ist ihr linker Daumennagel, welchen das Federmesser zuweilen voll Narben geschnitten, aber selten, weil sie die Feder leichter führen als schneiden.

Das und dass war also schon damals ein Problem…